Fingernägel und Zehennägel sind unser körpereigenes Urwerkzeug. Und egal ob lang oder kurz, lackiert oder in natura – der tägliche Einsatz fordert seinen Tribut. Stabile und gesunde Nägel helfen uns im Alltag und sind neben der Funktion als Kratzwerkzeug ein wichtiger Teil des Tastsinnes.
Verletzungen vorbeugen
Fingernägel und Zehennägel sind für uns täglich im Einsatz und durchaus harten Belastungen ausgesetzt. Auch wenn wir unsere Urwerkzeuge nicht mehr wie zu Beginn der Menschheitsgeschichte nutzen, Verletzungen daran sind schmerzhaft und oft langwierig, da die Finger fortwährend benutzt werden. Stabile und gesunde Nägel beugen dem vor und sind neben der Funktion als Kratzwerkzeug ein wichtiger Teil des Tastsinnes.
Aufbau der Nägel
Die Nägel zählen zu den sogenannten Hautanhangsgebilden. Das sind spezielle Gewebestrukturen, die in der Dermis oder Epidermis entwickelt werden. Dazu gehören zum Beispiel Haare, Federn, Hörner, Klauen und auch diverse tiefer verankerte Drüsen bei Mensch und Tier.
Der Fachbegriff für unseren „Nagel“ heißt Nagelplatte, welche aus harter Hornsubstanz (Keratin) besteht. Diese Hornplatte ist etwa einen halbe Millimeter dick und bei uns leicht gewölbt. An den Kuppen trennt sich der Nagel vom Nagelbett und ragt frei hervor.
Links und rechts neben dem Nagel sind Hautkanten, die als Nagelwall bezeichnet werden. Unten am Nagel wächst eine dünne Hautschicht über den Nagel, den man als Nagelhaut bezeichnet.
Unten am sogenannten Nagelfalz steckt der Nagel in einer Hauttasche. Dort entsteht ständig neue Hornsubstanz, die sich an der Nagelplatte anlagert und den Nagel vorwärts wachsen lässt. Den hellen Halbmond bezeichnet man als Nagelmond oder Lunula – aus dem italienischen für Halbmöndchen.
Gesunde Nägel
Für brüchige oder oft hellbraun verfärbte Nägel kann eine Nagelpilzinfektion ursächlich sein. Weiße Flecken sind meist wachstumsbedingte, harmlose Lufteinschlüsse, die auch wieder herauswachsen. Dunkelbraune oder schwarze, nicht herauswachsende Flecken, sollten unbedingt von einem Hautarzt untersucht werden.
Oft wird behauptet, Flecken seien auf Kalzium-, Eisen- oder Vitaminmangel zurückzuführen – das ist jedoch wissenschaftlich nicht belegt und bevor Präparate eingenommen werden, sollte eine Blutanalyse durchgeführt werden.
Brüchige und splitternde Nägel zeugen meist von einer porösen und ausgelaugten Nagelplatte. Zu häufiges Händewaschen, Chemikalien oder zum Beispiel Spülmittel setzen dem Nagel zu. Werden diese möglichen Ursachen reduziert und trotzdem kein Fortschritt erzielt, so kann tatsächlich ein Vitaminmangel oder eine Unterfunktion der Schilddrüse ursächlich sein.
Nägel richtig kürzen
Nahrungsergänzungsprodukte, die gesunde Nägel versprechen, sollten eher kritisch betrachtet werden. Es liegen bislang keine positiven wissenschaftlichen (!) Studien vor. Neben- und Wechselwirkungen bei Zink, Selen oder Kalzium im Übermaß sollten nicht außer Acht gelassen werden. Wer bei brüchigen Nägeln feilt, anstatt oft splitternd zu schneiden, sorgt damit eher für Abhilfe und tut seinen Nägeln etwas Gutes.